(cm) Solch ein extrem nasses Wetter hat es lange nicht mehr gegeben. Die über 100 Liter Regen pro Quadratmeter, die innerhalb von nicht einmal 14 Tagen gefallen sind, machen den Landwirten der Region das Leben schwer: Die meisten Äcker sind derzeit unbefahrbar, wichtige Pflanzenschutzarbeiten können nicht durchgeführt werden und auf den ersten Getreidefelder in der Region knicken die gerade erst Ähren ausbildenden Halme ab. Sie legen sich flächenhaft zu Boden – „ins Lager“, wie der Landwirt sagt.
Besonders betroffen aber sind vor allem Grünlandbetriebe. Sie haben bislang noch nichts oder nur teilweise ihr Grünfutter ernten können. Mit jedem Erntetag später verliert das Grünfutter an Wert. Durch die lange Trockenheit im April und Mai hat das Gras jetzt weniger junge Blätter, dafür mehr Stengel. Die Folge: Die Qualität sinkt Tag für Tag, – kein optimales Futter mehr für Hochleistungskühe.
Auch fürs Weidevieh hat das Auswirkungen: Durch den aufgeweichten Boden wird nur ein Drittel des Grases gefressen, die anderen beiden Drittel werden von den Rindern und Kühen matschig getreten. Einige Landwirten haben daher das Weidevieh vorübergehend in den Stall geholt, um das Grünland zu schonen.
Besonders schlimm steht es derzeit um Betriebe, die nicht nur Silage – angewelktes Gras, das unter Folie konserviert gelagert wird -, sondern trockenes Heu aus dem Gras machen wollen: Dazu braucht es nicht nur halbwegs trockene Böden, damit die Bodenfeuchtigkeit nicht ständig ins trocknende Heu zieht, sondern auch eine paar Tage trockenes und warmes Wetter. Doch das ist derzeit nicht in Sicht, im Gegenteil: Für Donnerstag bis Samstag sagen die Meteorologen wieder ergiebige Niederschläge voraus.